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Dual-Core oder Quad-Core was darf es sein?




Intel Core 2 Quad Logo
Der Siegeszug von Dual-Core Prozessoren, vor allem im Forme des Core 2 Duo von Intel, ist kaum noch aufzuhalten. Der Umstieg von steigende Taktfrequenzen auf mehr Parallelisierung bei den Prozessoren scheint gelungen. Nicht lange hat es gedauert das Intel nach den Prozessoren mit zwei Kernen, Prozessoren vorgestellt hat, die vier Kerne haben. Diese so genannte Quad Core Prozessoren von Intel sind nun auch schon fast 1 Jahr alt und viele potenzielle PC Käufer stellen sich nun die Frage ob sie sich lieber einen Dual Core Prozessor mit höherer Taktfrequenz zulegen sollen, oder einen Quad Core Prozessor es sein darf.

AMD Phenom Logo Tatsächlich unterstützen momentan die wenigsten Anwendungen mehrere Prozessorkerne. Der Trend liegt aber klar darin die momentane Hardware besser zu Unterstützen. So laufen die Werbemaschinerie von Intel und Co rund. Der Quad-Core von Intel wird als ultimative Rechenmaschine beworben und genießt vor allem bei Gamern einen sehr guten Ruf. AMDs Antwort darauf ist der kürzlich erschienene Phenom, im genaueren Phenom 9000. Doch die Frage ist doch überhaupt ob alle vier Kerne der Prozessoren bei Programmen und Spielen ausgelastet werden und so einen Kauf eines Quad-Core PCs rechtfertigen.

Klar ist, die Dual und auch schon Quad-Cores haben sich auf dem Markt etabliert, einmal unabhängig von ihrem tatsächlichen Nutzen. Hier muss man der Vertriebs- und Marketingabteilung der zwei großen Prozessorhersteller Tribut zollen. Sie verstehen es wie kein Zweiter die Mehrkern-Prozessoren an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Tatsächlich profitiert man von einem Dual-Core Prozessor gegenüber einem Single-Core Prozessor, sodass es sich nicht mehr empfiehlt bei einem PC Neukauf noch auf einen Einkern-Prozessor zu setzen. Auch die Preise sprechen nicht gegen einen Dual-Core Prozessor, sodass lediglich die Frage bleibt ob nun ein Prozessor mit zwei oder mit vier Kernen.

Core 2 Extreme Quad Core


Erstmal muss klar gestellt werden, das Intels Quad Core kein „richtiger“ Vierkern-Prozessor ist. Dies betont auch Konkurrent AMD immer wieder gerne, die mit Phenom einen „echten“ Vierkern-Prozessor entwickelt haben. Beim „echten“ Quad Core-Konzept werden vier Cores und deren Cache-Speicher auf ein einzelnes Die gepackt. D.H. das jeder Kern seinen eigenen L2-Cache besitzt, die wiederum darunter einen L3-Cache haben. Intels Core 2 Quad fasst praktisch zwei Core 2 Duos zusammen. Folglich gibt es nur je zwei Kerne ein L2-Cache und ein L3-Cache zur Optimierung fehlt. Leistungsmäßig kommt damit Intel durch aus an die Leistung auf Quad Core-Niveau heran. Umsteigen möchte Intel aber nicht vor Einführung seiner Nehalem-Architektur Mitte bis Ende 2008. Warum auch, Intels Core 2 Quad geht auch so weg wie warme Semmel.

AMD Phenom


Nun aber wieder zurück zur eigentlichen Fragestellung, ob ein Vierkern-Prozessor Leistungsmäßig momentan überzeugen kann. Bei technischen und wissenschaftlichen (Workstation-)Programmen, die auf die Multi-Threading-Technik optimiert wurden, kann man die Frage mit einem klaren „JA“ beantworten. Da ein normaler Computer-Nutzer aber wohl kaum mit solch einer speziellen Forschungssoftware in Berührung kommen dürfte, bringen Quad-Cores im Vergleich zu Dual Core Prozessoren meist nur eine sehr geringe Mehrleistung. Problematisch wird es vor allem bei Singel-Thread-Anwendungen, bei denen sich die meist teureren Quad-Cores den Doppelkernen mit höheren Taktfrequenz geschlagen geben müssen.

Nicht einmal zwei Kerne werde heutzutage so gut wie nie Voll ausgelastet, da sind noch zwei weitere Kerne völlig überflüssig. Und selbst wenn es dann einmal soweit sein sollte, stehen oft Falschehälse, wie z.B. die Festplatte im Weg. Die Leistung von Vierkern-Prozessoren werden momentan nur bei besonders leistungshungrigen Programmen benötigt. So bietet sich der Einsatz von Quad-Core Prozessoren im Desktop Bereich vor allem bei Workstation-Anwendungen wie z.B. CAD oder Simulationen an. Aber auch beim HD-Video-Decoder, Compiler, bei professionellen Audiosoftware, bei Videoschnittprogrammen oder beim Häufigen Gebrauch von Bildbearbeitungssoftware kann man ohne Bedenken zu Quad-Core Prozessoren greifen.

Fazit

Den Quad-Core für Anwendung, den Dual Core momentan für Spiele. Zwar nutzen schon ein paar Spiele alle vier Kerne eines Quad-Core Prozessors, dennoch sind das noch eine Minderheit. Gerade weil die Multi-Threating Programmierung um einiges komplexer ist und viele für den Entwickler neue und ungewohnte Fehlerquellen hinzukommen, wird sich dies vermutlich nicht so schnell ändern. Deswegen empfiehlt es sich für Spieler erst einmal auf Dual Core Prozessoren zurückzugreifen und diese dann aber mit höheren Taktfrequenzen zu kaufen. Für einen normalen Office-Anwender ist ein Quad-Core sowieso überdimensioniert. Auch dort empfiehlt sich durch niedrigen Preis und Stromverbrauch ein Dual Core Porezessor. Für alle andere Anwender die mit spezieller, hardwarehungrigen Anwendungen arbeiten einen Quad-Core.



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