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Datenrettung und was man beachten muss!


Daten werden immer wertvoller, umso schwerwiegender ist ein Datenverlust. Wenn die Daten aber erst einmal gelöscht sind, muss man einen kühlen Kopf bewahren. Durch die Datenrettung können nämlich durchaus verloren geglaubte Daten wieder hergestellt werden. Professionelle Datenrettung ist meist sehr teuer. Je nach Problem muss man ganz schön tief in die Tasche greifen. Wer sich aber ein bisschen mit PCs und Festplatten auskennt, der kann auch selbst zum Datenretter werden. Was es bei der Datenrettung so zu beachten gibt, das erfährt man unter anderem in diesem Artikel.

Gelöscht ist nicht gleich gelöscht

Erst einmal muss man sich klar sein, dass gelöscht nicht gleich gelöscht bedeutet. Selbst wenn man den Papierkorb mit den Daten entleert hat, befinden diese sich immer noch auf der Festplatte. Konkret muss man sich das so vorstellen: Jedes Speichermedium besitzt ein Dateisystem (z.B. NTFS bei Windows oder ext3 bei Linux). Dieses Dateisystem sorgt unter anderem dafür, dass die Daten auf dem Medium verwaltet werden, in dem es z.B. eine Liste führt, wo welche Datenblöcke einer Datei zu finden sind. Solch eine zentrale Liste nennt sich z.B. in NTFS „Master File Table“ oder kurz auch MFT. Wird nun eine Datei gelöscht, dann passiert in der MFT erst einmal nur, dass die von der Datei zuvor belegten Datenböcke nun für neue Inhalte freigegeben werden. Die Datei selbst existiert aber nach wie vor. Ist dies der Fall, dann ist eine Datenwiederherstellung sehr einfach, da ein entsprechendes Programm nur die als frei markierten MFT-Einträge durchgehen und die entsprechenden Datenblöcke finden muss, damit sie anschließend wiederhergestellt werden können.
Man kann sich das ganze wie ein Buch vorstellen. Wenn man das Inhaltsverzeichnis heraus löst oder entsprechende Zeilen davon überklebt, dann kann man den Inhalt auch nicht mehr so einfach finden, obwohl die Seiten weiterhin im Buch sind.



Komplexer wird es dann, wenn nach dem versehentlichen Löschen anschließend weitere Daten gespeichert werden. So kann das gut gemeinte Installieren eines Datenrettungsprogramms genau kontraproduktiv sein, dann nämlich, wenn bei der Installation die vom Betriebssystem als frei markierten Datenblöcken, hinter denen die zu rettenden Daten sich befinden, nun belegt werden. Sind die Daten denn erst einmal überschrieben, dann können sie auch nicht mehr wiederhergestellt werden.

Problematisch kann es werden, wenn die Datei auf der Festplatte nicht am Stück in fortlaufenden Sektoren gespeichert sind, sondern „kreuz und quer“. Dann wird es mit vielen Rettungprogrammen schon schwierig, da die meisten davon ausgehen, dass die Datei an einem Stück auf der Platte liegt. Das Problem bei der Sache ist nämlich, dass die einzelne Stücke (Fragmente) der Datei erst einaml zusammengesucht werden und dann auch noch in entsprechend richtiger Reihenfolge zusammengefügt werden müssen. Je nach verwendetem Dateiformat ist das sehr schwer oder nahezu unmöglich. Nicht nur deswegen bietet sich eine regelmäßige Defragmentierung an, sie verhindert nämlich genau eine solche Zersplitterung von Dateien.

Erste Hilfe bei der Datenrettung

Wer die Daten nun wirklich retten will, der muss nach dem Bemerken des Datenverlust, sofort verhindern, dass weitere Schreibvorgänge auf der Festplatte stattfinden. Bei einem Computer sollte man deshalb am besten den Netzschalter betätigen, denn selbst beim ordnungsgemäßen herunterfahren kann der Computer noch entsprechende Schreibvorgänge vornehmen. Man darf nämlich nie vergessen, selbst wenn der Anwender nicht aktiv am Computer arbeitet, findet im Hintergrund regelmäßige Prozesse Anwendung. Ebenfalls empfiehlt es sich nicht, wie oben schon aufgeführt, auf der gleichen Festplatte wo sich die verlorene Dateien befinden, nun ein Rettungsprogramm zu installieren.

Um weiter operieren zu können, muss man nun entweder ein Live-System starten, oder die Festplatte in einen anderen Computer als Zweitfestplatte einbauen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kopiert erst einmal die entsprechende Partition und arbeitet mit der Kopie weiter.

Erst jetzt kann der eigentliche Datenrettungs-Versuch mit einem entsprechenden Programm beginnen.

Datenrettungssoftware

Wer einmal mit einer Datenrettung betraut war, der wird aus Erfahrung sprechen können, dass der Markt mit Datenrettungssoftware gerade zu überschwemmt wird. Man sollte sich also durchaus etwas Zeitnehmen um die passende Software zu finden. Meist ist es ja auch eine persönliche Sache, wie gut man selbst mit dem Programm umgehen kann. Wer kein Geld ausgeben möchte, der sollte sich einmal die Software Recuva oder Photorec anschauen. Wer bereit ist ein bisschen Geld auszugeben, der ist mit der Software RecoverMyFiles anschauen.

Artikel vom 15.06.2011

Quellen:
  • Deutsche Wikipedia (Stand Juni 2011)
  • c't 20 vom 14.09.2009
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