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Hydra-200-Chip -SLI und Crossfire ade!?

Artikel vom 14.03.2010


Der Hydra-200-Chip des Herstellers Lucidlogix setzt neue Impulse bei der Benutzung von zwei Grafikkarten zur selben Zeit. Das besondere an dieser „Hydra“ ist, dass die beiden Grafikkarten weder SLI- oder Crossfire-tauglich sein müssen und darüber hinaus kann man mit dem Hydra-200-Chip sogar Nvidia-Karten und Karte von AMD verbinden.

Seit kurzem ist nun auch schon das erste Mainboard mit dem Hydra-200-Chip auf dem Markt. MSI ist der erste, der mit dem Board: Big Bang Fuzion den Gamer vor eine neue Wahl stellt: SLI, Crossfire oder doch Hydra.

Auskommen soll der Hydra 200 laut Hersteller mit 6 Watt. Davon angetrieben kann er die PCIe-Lanes in 2 x 16 oder 4 x 8 Lanes aufspalten. Deshalb empfiehlt es sich zumindestens ür den Zocker nicht mehr als zwei Grafikkarten im System zu haben, da bei mehr nur noch 8 Datenleitungen übrig bleiben.

Da der Hydra-200 nun unterschiedliche Grafikkartentypen gleichzeitig verwalten kann, ist der Treiber auch etwas anders, als bisher bekannt. Dieser beinhaltet nämlich gleich drei Modi: A- (nur AMD-Grafikkarten), N- (nur Nvidia-Grafikkarten) und X-Modus (Kombibetrieb). Aktuell funktioniert A- und N- Betrieb in Windows Vista und Windows 7, lediglich der X-Modus funktioniert momentan nur unter Windows 7. Grund für die letzte Begebenheit ist die Tatsache, das für den X-Modus erst die beiden Treiber der Nvidia- und der AMD-Grafikkarte auf dem Betriebssystem installiert werden müssen. Dies unterstützt aber lediglich Windows 7, da Windows Vista hier meckert und es gar verbietet.

Während sich die Technik des Chips in der Theorie super anhört, soll es mit den Treibern in der Praxis noch einige Probleme geben. So arbeitet der Hydra-Treiber nur mit bestimmten Grafikkartentreiberversionen einwandfrei zusammen. Sollte man eigenhändig diese Treiber updaten oder andere Versionen einspielen, kann es zu einigen Problemen führen, wie Abstürze in Spielen oder Grafikfehler. Selbst die Funktionsuntüchtigkeit kann ein solcher „Treiber-Konflikt“ hervorrufen. Zusätzlich müssen die Spiele vom Hydra-Treiber unterstützen werden (sind hinterlegt) und das sind beileibe noch nicht alle Spiele. Wird das Spiel vom Hydra-Treiber nicht unterstützt, nutzt das Spiel lediglich die primäre Grafikkarte.

Durch die ganzen Treiber-Komplikationen läuft der Hydra-200-Chip im aktuellen Betrieb noch nicht ganz rund, wie ein Hardware-Test vom c't-Magazin aufzeigt. Hier verbuchte der Hydra-200 Chip entweder keine Leistungssteigerung, dafür brachte er aber Grafikfehler mit sich, oder musste sich gar einem AMD-Verbund geschlagen geben. Dabei kam es vor allem auf das entsprechende Spiel an, bei manchen lag der Hydra-200 nämlich dann doch vor einem A- oder N-Verbund.

Fazit:
Die Idee ist gut, die Umsetzung schwierig. Zwar wünscht man sich große Flexibilität, wenn man dadurch aber nur auf Probleme stößt, verzichtet man dann wohl doch darauf. Hier stehen die Treiber im Fokus, die einfach noch zu zickig sind und den Spieler in die Verzweiflung treiben können. Auch der Preis des momentan einzig unterstützenden Mainboards (aktuell rund 350 Euro – Stand 28.02.2010) ist noch recht hoch.

Wer allerdings schon zwei High-End-Grafikkarten von den beiden Herstellern Nvidia und AMD zuhause hat, der könnte sich eine Anschaffung schon überlegen, um in den Genuss der Leistung von beiden Karten zu kommen.

Quelle:
  • c't Magazin Ausgabe 6 vom 1.3.2010 – Artikel: Der Kampf mit der Hydra
  • http://www.lucidlogix.com



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