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Was ist ein IPS-Display?


IPS steht für die englische Abkürzung "In-Plane Switching". Dabei handelt es sich um eine Technologie für LCD-Displays. Diese Liquid-Crystal-Displays (auf Deutsch auch unter der Bezeichnung Flüssigkristallanzeige bekannt) funktionieren mit Flüssigkristallen, es gibt sie in verschiedenen Varianten. Zu den beiden bekanntesten gehören die IPS- und die TN-Displays. Letztere - die Twisted Nematic Field-Effect Displays - weisen einige Einschränkungen auf, welche mit den IPS-Displays überwunden werden konnten. Hauptsächlich ist die Wiedergabe auf TN-Displays sehr stark vom Betrachtungswinkel abhängig, auch die Farbwiedergabe ist nicht so gut wie bei IPS-Displays. Bei diesen werden die Flüssigkristalle besser (parallel zu den Glasplatten) ausgerichtet. IPS-Panels sind (bis auf H-IPS) an einem leichten Lilafarbton zu erkennen, man den Bildschirm oder das Display von der Seite betrachtet.

Vorteile der IPS-Technologie

Durch die Ausrichtung der Flüssigkristalle in IPS-Displays ergeben sich physikalische Vorteile, die das Nutzererlebnis direkt verbessern. So lässt sich die Blickwinkelstabilität bis auf 160° erhöhen. Die Farben strahlen besser und wirken natürlich, auch die Bildeigenschaften verbessern sich. Lediglich die Reaktionszeit ähnelt der bei TN-Displays. Die Elektroden sind bei der IPS-Technik in einer Ebene nebeneinander angeordnet. Damit sitzen sie parallel zur Bildschirmoberfläche. Wenn die Spannung zugeschaltet wird, richten sich die Flüssigkeitskristalle parallel zu den Linien des entstehenden elektrischen Feldes aus. Die hohe Gleichmäßigkeit und die Blickwinkelstabilität kommen auch dadurch zustande, dass die Kristalle parallel zu den Oberflächen des Substrats untergebracht wurden. Daher kommt die Bezeichnung In-Plane Switching. Im Unterschied dazu sind bei der TN-Technik die Elektroden um 90° versetzt zu den Oberflächen angeordnet, was eine Schraubenform ergibt und zum Namen "Twisted Nematic" führte.

IPS-Displays bei Notebooks und Tablets

Bei Notebooks und Tablets gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für die verwendeten IPS-Displays. Der Hersteller Hitachi entwickelte beispielsweise die S-IPS- und die Super-IPS-Panels, die weniger Farbverfälschungen und eine kürzere Refresh-Rate haben. Noch eine Weiterentwicklung ist AS-IPS (Advanced Super IPS), bei dem das Kontrastverhältnis verbessert wurde. Inzwischen gibt es E-IPS (Enhanced IPS) sowie H-IPS (Horizontal IPS). Das E-IPS verfügt über eine breitere Apertur (Öffnungsweite), welche für die effizientere Lichtstrahlung sorgt. Auch die Schaltzeiten konnten bei E-IPS auf fünf Millisekunden verringert werden. Das H-IPS gibt Weißtöne besonders gut wieder. Auch Apples Retina-Displays sind sehr bekannt, sie nutzen ebenfalls die IPS-Technologie.

Unterschiede zwischen dem IPS- und dem TN-Panel

Ein IPS-Panel bietet gegenüber dem TN-Panel einen breiten Farbraum, einen höheren Kontrast und die besseren Blickwinkeleigenschaften. Die TN-Panels sind aber in der Anschaffung deutlich günstiger, sie benötigen nicht ganz so viel Energie und können sogar etwas reaktionsschneller sein. In hochwertigen Geräten sind heute IPS-Displays anzutreffen, während die TN-Panels vielfach in günstigeren Geräten, aber auch in Gaming-Monitoren verbaut werden. Letztere benötigen nicht unbedingt einen sehr weiten Blickwinkel, weil der Gamer genau vor seinem Bildschirm sitzt, doch sie sollen sehr reaktionsschnell sein. In diesem Fall erscheint manchen Herstellern die TN-Technologie passender. Designer, Grafiker oder Fotografen bevorzugen hingegen IPS-Panels. Die Abgrenzung ist in der Praxis allerdings nicht so scharf zu treffen. Ein neues, teures TN-Panel könnte unter Umständen bessere Eigenschaften aufweisen als ein sehr billiges IPS-Panel.

Abgrenzung von IPS-Panels zu OLED und LED

Es gibt neben IPS- und TN-Panels noch etliche weitere Begriffe zu Bildschirmen und Displays, darunter OLED-TV, LED-Screen, LED-Backlight etc., was eine Unterscheidung erfordert: Die IPS-Technologie ist eine Technik für das Flüssigkristall-Panel. Die genannten Begrifflichkeiten haben vielfach etwas mit der Hintergrundbeleuchtung zu tun, die unabhängig von der Panel-Technologie (IPS oder TN) ausgeführt wird. Daher gibt es unter anderem IPS-Displays mit LED-Hintergrundbeleuchtung oder auch mit Kaltkathodenröhren. OLED-Displays wiederum bilden eine eigene Klasse, weil diese Technik auch das Panel meint. Hierbei vereint ein Bauteil das Panel und die Hintergrundbeleuchtung. Die drei Grundfarben werden durch einzelne LEDs produziert und führen per Mischung zur großen Farbvielfalt, die Bildqualität ist sehr gut. Unter anderem ist der Kontrast sehr hoch.



Artikel vom 04.11.2018
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